Montag, 8. August 2011

Haus, Glas, Steine - bildet einen Satz

Ich war heute mit einer Freundin und dem Würschtl in einem Café. 
(An dieser Stelle sei kurz gesagt, dass mich das Wetter so richtig ankotzt. Ich will mit dem Kind in einen Park! Nicht ins Café! Aber darum soll es jetzt eigentlich gar nicht gehen.)
Wir waren also Kaffee trinken. Am Nebentisch saßen vier Damen und ein Hund. Wobei die Präposition im Falle des Hunde falsch gewählt ist, denn der Hund saß AUF dem Tisch. Zumindest solange die Damen ihren Kuchen aßen. Der Hund hypnotisierte die Kuchenstückchen, leckte die Lippen oder Lefzen (oder Flezen ;) ) oder wie das heißt und sabberte vor sich hin. Und tatsächlich: irgenwann war die Hypnose erfolgreich und er bekam ein Stück vom Kuchen. Direkt auf dem Tisch vom Teller, was soll das Getue.
Gut. Kann ja jeder machen wie er Bock hat. War ja weder mein Tisch noch mein Hund und schon gar nicht mein Kuchen. Aber die Anekdote merken wir uns mal für später.

Irgendwann bemerkte ich, dass die Hunderbesitzerin immer zu uns rüber schaute. Dabei machte sie ein Gesicht, dass mir von mir selbst nicht unbekannt vorkam: sie hatte  sowas entrückt-verklärtes, leicht grenzdebiles im Blick als sie das Würschtl beobachtete  und mein Verdacht bestätigte sich schnell: die Dame war schwanger. Fand ich ja ganz süß, eigentlich.

Dann allerdings bekam das Würschtl Hunger und da ich noch stille, kann sich ja jeder vorstellen, wie dem Abhilfe geschaffen wird. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich durchaus verstehe, dass es nicht jedem angenehm ist, einer wildfremden Frau auf die blanke Milchbrust zu starren, weshalb ich innerhalb der letzten 6 Monate recht behände im Umgang mit knöpfbaren Oberteilen und Halstüchern geworden bin. Auch habe ich noch nie (!) meine Stilleinlagen auf den Tisch gelegt. (Außer einmal, aber das war MEIN Küchentisch und ich hab mich selbst erschrocken.) Soll heißen: ich bin wirklich einer sehr diskrete Stillerin.
Da nun aber die werdende Mutti immer wieder zu uns rüberäugte, bekam sie wohl mit, dass das Würschtl was zu essen kriegte. 
Und ich bekam mit, dass sie es mitbekam. 
Außerdem bekam ich noch mit, wie sie sich völlig empört zu ihren Freundinnen drehte und flüster-schreiend meinte, dass DAS ja wohl gar nicht ginge. Sie fände das total eklig. Als eine ihrer Freundinnen meinte, dass wär doch nicht so schlimm, entgegnete sie: "Nee, also neee. Das geht GAR NICHT. Wenn, dann auf dem Klo. Soll die doch auf's Klo gehen!"

Und so kommen wir zum Anfang der Geschichte. 
Ich habe heute also eine Frau getroffen, deren Hund in einem Café Kuchen von ihrem Teller essen darf, die aber findet, Babys sollten aus der ...ähhh nein... in der Toilette trinken. 
Muss man nicht verstehen.

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