Mittwoch, 16. März 2011

Wenn die Bayern Trauer tragen

In diesem Hause herrscht heute Trauer.

Der Himmel ist bedeckt, das Radio spielt ganz leise nur  klassische Musik und das Würschtl miept auch ganz verhalten. Mit gesenktem Haupt schleicht sein Vater durch die Wohnung und immer wenn ich etwas Tröstendes sagen will, kommt er mir mit einem "Hör auf" oder "Sag einfach nichts" zuvor. 

Das ist besser als gestern abend. 
Gestern abend war er weniger diplomatisch und bedachte mich mit einem herzhaften "Schnauze" als ich dem Kind erzählte, sein Vater sei heute abend sehr traurig.
Ich schieb es mal auf die diversen Bier und Schnäps. Und den Schmerz des Verlierers. Und es schmerzt ihn sehr, dieses 2:3. Sogar die Worte "Barcelona... Manchester ...1999" fielen. Und ganz schlecht geschlafen hat er heute nacht auch. 
Ein gebrochener Mann - der kurz vor'm ins Bett gehen sagte: "Wenn ich euch nicht hätte, würde es mir RICHITG schlecht gehen."

1 Kommentar:

  1. In Ermangelung eines miependen Kindes und mir der Tatsache bewusst, dass die Frau daheim sich längst abgewöhnt hat, auf mich zu warten, wenn ich aushäusig Fußball schaue, nutzte ich gestern also die verkackte Gunst der verkackten Stunde sowie den unfrohen Anlass, mir 2-3 Bier mehr als üblich ausschenken zu lassen. Wiewohl, es half alles nicht. Der Schmerz ließ sich partout nicht hinunterspülen, selbst ein zwischendurch hastig genossener Kräuterschnaps konnte ihm nichts anhaben.

    Es ist alles ganz fürchterlich. Besonders fürcherlich ist diese verdammte Unnötigkeit der Niederlage. Das muss 4:1 stehn zur Pause, dann is der Drops gelutscht. Es hätte...wir...dieser eine Ball...Ribery...aber ach, es ist aus. Und es ist einfach Scheiße. (Darf man hier eigentlich Scheiße schreiben? Es passt doch so gut! So bald das Kind lesen kann, lässt Du, liebes Schwesterherz, hier einfach ne Software drüberlaufen und ersetzt "Scheiße" durch "nich schön". So.)

    Ich bin frustriert. Ich bin enttäuscht. Ich bin verletzt. Und ich mag Italien wieder ein Stückchen weniger. Ich erhöhe die prognostizierte Zahl der kommenden Jahre, in denen ich dieses Land sicher nicht bereisen werde auf 48.

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